
Aus dem Drängen nach sozialer Gerechtigkeit heraus entstand im Jahre 1895 in Österreich die Naturfreundebewegung. Unter dem Namen Touristen-Verein „Die Naturfreunde" wurde die Organisation bekannt und breitete sich rasch über mehrere Länder aus, so auch im Jahre 1905 in Deutschland. Bereits damals hat man durch das Wandern neue Kräfte gesammelt, um im Arbeitskampf bestehen zu können.
Die Ortsgruppe Hof wurde im Jahre 1921 mit einem Stamm von 35 Mitgliedern gegründet. Die folgende stete Aufwärtsentwicklung wurde mit Beginn des Dritten Reiches jäh unterbrochen, weil die Naturfreunde wegen ihrer politischen und sozialen Einstellung den damaligen Machthabern nicht genehm waren.
Trotz Verbot trafen sich die damals Aktiven unter dem Decknamen eines Musikvereins auch in dieser schweren Zeit.
Ab dem Jahr 1947, nach der Wiedergründung der Ortsgruppe, kam dann ein rascher Aufstieg. Zu den älteren Freunden gesellten sich junge, so dass sich die Ortsgruppe bald zu einer der größten und aktivsten Gruppen in Oberfranken entwickelte. Neben dem Wandern trat die kulturelle Arbeit immer mehr in den Vordergrund.
Der TV „Die Naturfreunde" ist in diesen Jahren zu einer echten Freizeitorganisation geworden. Das Naturfreunde-Häuserwerk wurde immer weiter ausgebaut. Auch die Ortsgruppe Hof leistete dazu einen bedeutenden Beitrag: Aus einem alten Weberhaus entstand in ehrenamtlicher Arbeit ein Wanderstützpunkt im Frankenwald, das jetzt weithin bekannte „Bärenhäusl".
Die erfolgreiche Arbeit jener Jahre zeichnete sich aus durch aktive Untergruppen. So konnten sowohl die Jugend- und Kindergruppe als auch die Wintersportgruppe große Zuwächse verzeichnen. Man nahm an ausgeschriebenen Wettkämpfen teil und lud auch zu solchen ein. Der vereinsoffene Herbstwaldlauf und der Skilanglauf am Bärenhäusl wurde gern von guten Sportlern angenommen.
Das Wandern hat durch die Motorisierung völlig neue Formen angenommen. Durch ausgewogene Programme mit Wanderungen in die verschiedensten Gegenden unserer engeren und weiteren Heimat haben wir dazu aufgefordert, sich am Wochenende einmal von der hektischen Atmosphäre des Alltags zu lösen. Viele Freunde sind dieser Aufforderung gefolgt.
Die Namensänderung vom Touristenverein „Die Naturfreunde“ zu den „NaturFreunden Deutschlands“ wurde im Verband beschlossen um sich klar von kommerziellen Tourismusfirmen abzugrenzen. Aus Umweltgründen betreiben die Naturfreunde sanften Tourismus.
Durch die Übernahme der Mitglieder des ehemaligen Arbeiter-Wassersportvereins wurden wir auch Eigentümer des Bootshauses, jetzt Vereinsheim. In der Folgezeit gründete sich auch die Kanugruppe, die sich gut entwickelte.
Es wurden Gewässer in der näheren und weiteren Umgebung zu Wander- und Wildwasserfahrten befahren. Neulinge wurden bei Kanulehrgängen ausgebildet und ein gutes Fahrtenprogramm angeboten, welches von ausgebildeten Trainern durchgeführt wurde.
Ganz neu ist auch die Bergsportgruppe, die Bergtouren und auch Klettertouren mit ausgebildeten Trainer anbietet.
Aber auch die älteren Mitglieder sind im Verein noch aktiv. Die Seniorengruppe trifft sich zu Ausflügen und auch zum Kaffeetreff im Vereinsheim.
Leider sind wegen der Corona-Pandemie im letzten Jahr einige Veranstaltungen ausgefallen und es besteht die Vermutung im Jahr 2021 wegen auch Einschränkungen wegen der Infektionsgefahren sein. Doch wir werden weitermachen. Wir wünschen dem Verein weiterhin eine gute Entwicklung und den Mitgliedern gute Erlebnisse in der Gemeinschaft.
Berg frei!
Karl Schmalz, 1. Vorsitzender