Anfang Juli machten sich 4 wackere, unerschrockene Paddler der Naturfreunde Hof auf, um den mäandrierenden, touristisch wenig erschlossenen Wiesenfluss Wörnitz zu befahren.
Geplant waren Tagesfahrten von einem festen Standort, dem DKV Campingplatz des Kanu-Clubs Donauwörth.
Der Kanu-Club hatte uns mitgeteilt, dass trotz des vorherigen Hochwassers, das die Zeltwiese mit Schlamm überzogen hatte, das Zelten hilfsweise auf einer benachbarten Wiese mit Zugang zu den sanitären Einrichtungen möglich sei. Also nichts wie los!
Von den Mitgliedern des KC wurden wir hervorragend betreut, bis hin zu der Möglichkeit, die Fußballspiele der EM zu schauen.
Am ersten Tag unserer Exkursion entschlossen wir uns die Wörnitz von Harburg nach Donauwörth zu fahren. Dies vor allem, da in der gesamten Strecke von 18 km nur ein Wehr zu umtragen war. Dieses jedoch hatte es in sich. Der Einstieg unterhalb der Wehrkrone war deutlich auszumachen, ein Ausstieg jedoch ließ sich am hohen Ufer nicht finden. Nach längerer Suche entschieden wir uns für eine Ausbuchtung im Ufer, in der ein Grasbüschel trockenes und unfallfreies Aussteigen suggerierte. Kurz: dies klappte nur bedingt.
Nach ca. 14 gepaddelten Kilometern sahen wir die Kirchtürme von Donauwörth, doch die Freude währte nicht lang, nach der nächsten Kurve waren sie wieder verschwunden, tauchen wieder auf und ab und auf… Letztendlich haben wir es doch geschafft.
Tag 2 sollte uns von Wörnitzostheim nach Harburg führen. 12 zu paddelnde Kilometer schienen uns etwas kurz, wir versuchten deshalb einen Einstieg etwas flussaufwärts zu finden, was uns wegen des undurchdringlichen Uferbewuchses nicht gelang. Selbst die in der canua-App ausgewiesene offizielle Einstiegsstelle bestand nur aus einer ca. 50 cm breiten Schneise durch Brennnesseln und einem ungefähr ebenso breiten Steg. Einmal auf dem Wasser entpuppte sich die Wörnitz aber als verwunschenes, romantisches Flüsschen, dass immer wieder Blicke auf bewundernswerte Bauwerke preisgab – teils aus mehreren Perspektiven. Wir wissen nun, was es bedeutet, einen mäandrierenden, touristisch nicht erschlossenen Wiesenfluss zu befahren.
An Tag drei wechselten wir den Fluss und befuhren unter der fachkundigen Anleitung von Stefan Wolf den Lech von Gersthofen bis Meiting. Endlich wieder ein Fluss mit Strömung, allerdings begradigt. Richtungswechsel waren nur durch die schönen Kiesbänke, die wechselnd im Fluss lagen, notwendig. Rüber und wieder nüber, dann wieder rüber, wie Uwe es so treffend charakterisierte.
Am Sonntag war Kulturtag, Besichtigung von Nördlingen, auch Oettingen statteten wir einen Besuch ab, der mit der Feststellung endete, dass es in der Stadt mehr Störche als Einwohner gibt.
Eine frühe Heimreise nach Hof war nötig, um rechtzeitig zum anberaumten Grillen am Vereinsheim einzutreffen.