Wie fast jedes Jahr waren wir Ende April 2023 auf der Weißen Elster von Plauen nach Elsterberg unterwegs. Wir nutzen hier das überschüssige Schmelz- und Regenwasser der Talsperre Pirk. Diese wird in Abstimmung mit den Betreibern an diesem Wochenende abgelassen. Dadurch verwandelt sich der zahme Wanderfluss in eine sportliche Wildwasserstrecke (WW II-III).
Nachdem wir in Hof an unserem Bootshaus die Vereinsboote aufgeladen haben, fuhren wir in Fahrgemeinschaften zum Treffpunkt in Plauen. Die Veranstaltung ist mittlerweile überregional bekannt und vor Ort trafen wir andere Paddler aus Nürnberg, Bamberg und Coburg und Schweinfurt. Insgesamt waren wir rund 25 Personen, die auf unterschiedlichen Levels paddelten. Die jüngste Person war 14 die älteste über 60.
Da mittlerweile 3 unserer Vereinsmitglieder Übungsleitende sind, konnten die teilnehmenden Personen anhand ihres Fahrkönnens in unterschiedliche Lerngruppen eingeteilt werden. So war es für alle Könnensstufen möglich, unter Aufsicht und Anleitung die Fahrtechnik zu verbessern. Unsere Wildwasser-Anfänger machten ihre ersten Erfahrungen beim Kehrwasser fahren und Traversieren über den vor sich hin plätschernden Fluss. An den schwierigeren Stellen wurden sie sicher und ohne Kenterung entlang der "Chicken Line" in ein Kehrwasser navigiert. Von dort aus konnten sie dann bei strahlendem Sonnenschein zusammen mit zahlreichen schaulustigen Spaziergängern den Fortgeschritten Paddlern zuschauen und sich Anregungen für ihre Paddler*Innen-Karriere holen.
Auf dem Wasser an der Elsterbrücke kurz vor der Barthmühle (WW II+) wurden von den Fortgeschritten einige Manöver trainiert. Ein besonderes Highlight war die anspruchsvolle (WW III) Durchfahrt durch das Naturschutzgebiet "Steinicht", wofür wir eine Ausnahmegenehmigung erhalten haben. Kurz zuvor ist ein Teil unserer Anfänger ausgestiegen. Im Steinicht schlängelt sich die Weiße Elster völlig unverbaut durch vielfältige Wald- und Totholzlebensräume. Sie wird von Schwarzerlen und Bruchweiden gesäumt. Im Flussbett befinden sich zahlreiche Felsblöcke, die beeindruckende Stromschnellen erzeugen. Diese meisterten wir nur mit einem kleineren Kenterunfall. Auch an dieser Stelle waren die Ausflugsgäste am Ufer hellauf begeistert über unsere Darbietungen auf dem Wasser.
Hungrig und erschöpft kehrten wir an der Ausstiegsstelle in ein Gasthaus ein. Hier erzählten wir uns von den Erlebnissen des Tages und schmiedeten weitere Paddel-Pläne für den Sommer. Mit den weiter angereisten Paddlern tauschten wir beim Essen Erfahrungen über andere befahrbare Flüsse in Europa aus. Satt, müde und glücklich fuhren wir dann wieder zurück zu unserem Bootshaus nach Hof.