Auf dem Campingplatz „Na Spici“ angekommen, stellten wir fest, dass wir als fast einzige Gäste für unsere kleinen Wohnwägen oder Campingbusse viel Platz hatten. Einige Naturfreunde aus Hof und Erlangen hatten sich Ende April zusammengefunden, um gemeinsam in die Paddel-Saison zu starten. Die Eger ist für einen Einstieg nach einer längeren Winterpause wie gemacht. Zugleich ist sie auch ein guter Kompromiss für Wild- und Wanderpaddler. Mit einer sanften Strömung und gelegentlichen kleinen Stromschnellen hatten alle ihren Spaß. Die Wilderen sind an der Hubertuswelle auf ihre Kosten gekommen, konnten sich dort etwas austoben und in der Welle surfen, bevor es auf der Terrasse des Hotels Hubertus zur Stärkung einen leckeren Palatschinken mit Früchten, Eis und Sahne gab. Highlight für die Wanderpaddler war dagegen im Anschluss das kleine Wehr mit ordentlichem Sprudelwasser.
Nach diesem schönen sonnigen Ausflug ging es dann nach Karlsbad. Zielstrebig steuerten die Erfahrenen unter uns das Restaurant „Becherplatz“ an. Hier haben wir mit traditionellen böhmischen Knödeln, zartem Fleisch, sämigen Saucen und süßem Dessert alle Kalorien wieder aufgefüllt. Krönender Abschluss war natürlich ein wohltuender kräuteriger Becherovka. Zum Tagesausklang sind wir dann noch durch den Kurort Karlsbad spaziert. Entlang der Teplá sind wir von Trinkhalle zu Trinkhalle gewandelt und haben hier und da von dem ca. 60°C heißen sprudelnden Wasser gekostet, dem eine sehr heilende Wirkung bei sämtlichen Beschwerden nachgesagt wird.
Am Sonntagmorgen wurden wir wieder von allerlei Vogelgezwitscher und vor allem von einem übermotivierten Specht über uns geweckt. Mit der Gewissheit, dass ein kräftiges Regengebiet auf uns zusteuert, sind wir optimistisch zu einer kleinen Wanderung aufgebrochen. Erst warfen wir einen Blick auf das große Werk des Getränkeherstellers „Mattoni Mineralwasser“, dann ging es noch ein paar Höhenmeter hinauf zu dem Aussichtsturm „Rozhledna Bučina“. Bei strömendem Regen und schon gut durchgeweicht, haben wir dann noch die ehemalige Kuranlage von Kyselka bestaunt. Leider verfallen alle historischen Gebäude schon seit mehreren Jahrzehnten, bieten aber dennoch eine schöne Kulisse zum Fotografieren.
Es war ein lohnender Paddel- und Wanderausflug, der nächstes Mal gerne auch ein paar Tage länger sein darf.
Linda
(Naturfreunde Erlangen)